Regie – Statement

Mehr als einmal wollte ich dieses Projekt hinschmeißen. Immer war das Antwort-Gefühl: Wenn ich das nicht fertig mache, bleibe ich im Sumpf stecken. Es geht um mich und ich sehe mich als Stellvertreterin. Letztendlich kann ich nur für mich sprechen. Und da ich das kann, möchte ich es auch tun.

Mir ist klar, dass der psychiatrische Beruf, die Strukturen in Krankenhäusern und im Gesundheitssystem komplex sind. Und ich möchte davon ausgehen, dass die Menschen, die mich behandelt haben, das so gut gemacht haben, wie es ihnen möglich war.

Ich verstehe das Phänomen Schizophrenie nach wie vor nicht und ich habe im Laufe des Projektes niemanden getroffen, der behauptet, er oder sie tue das. Ich habe meine persönliche Geschichte besser verstanden und einen Weg gefunden, mit meiner Verwundbarkeit umzugehen, ohne mich dauerhaft krank und eingeschränkt zu fühlen.

Die Gespräche mit den Fachleuten haben mir geholfen, echte Fragen zu klären. Außerdem waren sie Teil des Heilungsweges, indem diese Profis mich in der Rolle der Fragenden, der Künstlerin, des Subjektes anerkannt haben.

Küchenpsychologie – über das Verrücken ist ein Kunstprodukt – ein Film. Er erzählt meine persönliche Wahrheit, das, was ich von ihr mitteilen möchte. In dem Sinne ist nichts erfunden oder falsch. Aber natürlich ist es nur ein Teil der Wahrheit.

Küchenpsychologie - über das Verrücken

Ein Film von Marie Johanna Weil